Direkt zum Seiteninhalt springen

De­sign­trends 2025

Die Designlandschaft verändert sich stetig. Bereits 2024 war geprägt von einer Vielzahl an Trends, die Technologie, Ästhetik und Benutzerfreundlichkeit vereinten. Diese Trends setzen sich fort und gehen über reine visuelle Effekte hinaus – sie spiegeln wider, wie wir mit digitalen Produkten interagieren und welche Erwartungen Nutzer:innen an moderne Interfaces haben. Trends sind dabei keine starren Vorgaben, sondern Inspirationen, die individuell interpretiert werden können, um einzigartige Designs zu schaffen.

Retrotech

Was ist eigentlich Retro? Ich glaube, auf diese Frage werde ich mehr als nur eine Antwort bekommen und das ist auch in Ordnung so. Jede Generation blickt nostalgisch auf eine vergangene Phase in ihrer Vergangenheit und wünscht sich dabei zumindest Teile dieser Phase zurück. Im Bezug auf Webdesign ist der Retro-Fokus auf den frühen 2000ern, welche damals einen Aufbruch in eine futuristische und digitale Ära und in ein neues Jahrtausend repräsentierten. Viele dieser aus heutiger Sicht alles andere als futuristischen Designentscheidungen erleben aktuell ein Comeback. Pixelige Fonts, PNG-Texturen, die als Hintergrund der gesamten Website dienen und Sounds, die beim Klicken auf Buttons ertönen. Vielleicht nichts für ein 0815 Startup, aber besonders bei unkonventionellen B2C Produkten kann dieser Trend eine Menge an nostalgischen Erinnerungen auslösen und sorgt mindestens für eine erfrischende Abwechslung.

Beispiele:

UI Frameworks

Von Bootstrap bis MaterialYou, schon in den vergangenen Jahren wurde die digitale Designlandschaft maßgeblich von UI-Frameworks und ihren Komponenten geprägt. Meistens genügt ein kurzer Blick auf den CTA in der Navigation, um zu erkennen, ob eine Website das default Styling eines UI-Frameworks verwendet. Hier setzt sich aktuell shadcn/ui durch, welches besonders in SaaS- Produkten und AI-Tools zum Einsatz kommt. Hier ist eins der prägnanten Erkennungsmerkmale das zurückgehaltene Styling, welches ausschließlich auf eine Palette an grautönen zurückgreift und Buttons meist schwarz hält. 

Über das visuelle hinausgehend haben die Komponenten alle eine gute Usability und Barrierefreiheit wurde von Anfang an mitgedacht. Die Stärke von ShadCN liegt in der Möglichkeit, Designs auf einfache Weise an individuelle Anforderungen anzupassen, ohne dabei an Konsistenz zu verlieren.

Für die meisten Agentur- und Marketingwebseiten wird sich dieses Framework wahrscheinlich nicht durchsetzen, denn die Stärken liegen hier im schnellen entwickeln von Prototypen sowie in der App und Dashboard Entwicklung.

Beispiele:

Multi Page Transitions

Ein bedeutender technischer Fortschritt, der die Designlandschaft maßgeblich beeinflusst hat, sind Multi-Page-Transitions, die meist mit Frameworks wie barba.js oder in Kombination mit der neuen View-Transitions API umgesetzt werden. Bei klassischen Websites werden beim Seitenwechsel alle Inhalte neu geladen und gerendert, was oft zu abrupten und statischen Übergängen führt. Mit Multi-Page-Transitions lassen sich diese Übergänge jedoch fließend und visuell ansprechend animieren, wodurch ein nahtloser Wechsel zwischen Seiten entsteht. Dies eröffnet neue Gestaltungsmöglichkeiten, die Websites ein app-ähnliches Look-and-Feel verleihen und daher auch auf unserer eigenen Seite zum Einsatz kommen. Häufig werden Splashscreens eingesetzt, um Transitions zu ergänzen, das Branding hervorzuheben oder Ladezeiten durch visuelle Effekte angenehmer zu gestalten.

Beispiele:

Bar­rie­re­frei­heit

Bei Barrierefreiheit geht es zum Glück nicht um einen Trend, der nach ein paar Jahren wieder vorbei ist. Denn das Thema gewinnt immer mehr an Bedeutung, was daran liegt, dass es schon längst überfällig war und nun durch Gesetztesgebungen wie dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) sowie dem "Americans with Disabilities Act" (ADA) für viele Unternehmen zur Pflicht wird.

Viele Unternehmen haben diesen Trend bereits erkannt und ihre Seiten barrierefrei optimiert, wodurch die Benutzerfreundlichkeit für alle Nutzer:innen deutlich verbessert wurde.

Vor einigen Jahren galten vor allem Regierungswebsites als Vorreiter für barrierefreies Design. Heute setzen auch zahlreiche Unternehmen, insbesondere aus E-Commerce, Banking und Gesundheit, auf barrierefreie Gestaltung.

Ich finde besonders die Umsetzung der Kriterien in ein visuell ansprechendes Design spannend, da Barrierefreiheit nach wie vor von vielen Designer:innen als Begrenzung ihrer kreativen Freiheit wahrgenommen wird und es immer mehr schöne Beispiele gibt, die zeigen, wie es hervorragend gehen kann.

Beispiele:

3D Webdesign

3D-Design ist ebenfalls mehr als ein Trend, denn in den letzten Jahren haben sich die Browser sowie die Hardware der User erheblich verbessert, was dazu führt, dass sich mittlerweile nahezu alles im Browser rendern und abspielen lässt. Verstärkt wird diese Entwicklung durch zahlreiche Anbieter wie Rive oder Spline, die es möglichen machen, die 3D-Grafiken selbst im Browser zu erstellen und auf Webseiten einzubetten. Es geht aber auch darüber hinaus, denn mit Three.js und dem nötigen Know How lassen sich 3D-Experiences, -Simulationen und Games realisieren, die ein ungewohnt immersives Gefühl vermitteln, welches noch vor einigen Jahren undenkbar gewesen wäre. Neben diesen eher spielerischen Usecases kommt 3D besonders im E-Commerce Sektor zum Einsatz, wenn es darum geht, User:innen ein Produkt personalisieren oder konfigurieren zu lassen. Besonders große Anbieter wie Nike oder Ikea investieren in diesen Grad der Personalisierung, um ihren Kund:innen zum Kauf der Produkte zu motivieren.

Beispiele:

Fazit

Die aktuellen Designtrends verbinden Technologie, Ästhetik und Benutzerfreundlichkeit auf verschiedene Art und Weise. Vom nostalgischem Retrotech und minimalistischen UI-Frameworks bis hin zu immersiven 3D-Experience. Hieraus zeichnet sich aber eine noch stärkere Entwicklung heraus - das User Centered Design Prinzip und damit die Bedürfnisse der User:innen rücken immer mehr in den Vordergrund und Themen wie Barrierefreiheit gewinnen zunehmend an Bedeutung. Für die Zukunft stellt sich die Frage, welchen Einfluss AI-Tools und deren Implementation in gängigen Designtools und auf die Designlandschaft haben werden. Ich persönliche bin gespannt, was in den nächsten Jahren auf uns zukommt und gehe davon aus, dass die Webdesignlandschaft mit neuen Möglichkeiten und Tools immer vielfältiger und kreativer werden wird.