
Fachinformatiker: Was kann Berufsschule!?
Die Berufsschule ist ein essenzieller Teil der Ausbildung zum Fachinformatiker. In diesem Beitrag möchte ich euch näherbringen, was auf euch zukommt, welche Vorteile die Berufsschule hat und warum Schule an der Itech BS 14 in Hamburg nicht so öde ist, wie man denkt!
Blockunterricht
Ich hatte das Vergnügen, die Berufsschule im Blockunterricht zu absolvieren. Das bedeutet für mich: sechs Wochen in der Firma und drei Wochen in der Berufsschule im Wechsel zu sein. Der große Vorteil daran ist, dass ich die Urlaubstage auch außerhalb der Schulferien nehmen kann. Dadurch ist man mit seinen Urlaubstagen sehr flexibel. Der Nachteil ist jedoch, dass es sich nach den drei Wochen in der Berufsschule oft ungewohnt anfühlt, wieder zu arbeiten. Es braucht etwas Zeit, um sich wieder in die Tätigkeit einzugewöhnen.
Unterrichtsgestaltung
Der Unterricht an der Itech BS14 in Hamburg selbst ist in Lernfelder gegliedert. Am Anfang eines Blocks wird ein Lernfeld vorgestellt, das dann bearbeitet wird. Dieses kann verschiedene Themen umfassen, von Wirtschaft, Netzwerke, Systementwicklung bis hin zu DevOps. Außerdem ist es nicht unüblich, dass in einem Blockunterricht mehrere Lernfelder behandelt werden. Lernfelder werden in „Projekten“ bearbeitet. Am Ende des Lernfeldes wird eine Prüfung abgehalten. Je nach Unterrichtsgestaltung kann die Bewertung also sowohl durch eine schriftliche Prüfung als auch durch eine mündliche Note erfolgen.
Zum Berufsschulunterricht gehören außerdem die Fächer Englisch und WuG (Wirtschaft und Gesellschaft), die dem Unterricht in der allgemeinbildenden Schule ähneln. Dennoch ist der WuG-Unterricht stark auf die Ausbildung ausgerichtet und vermittelt spezifische Inhalte, die für das Berufsleben relevant sind. Man lernt nicht nur wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge kennen, sondern auch, welche Rechte man als Azubi hat, was man bei Komplikationen mit dem Arbeitgeber tun kann und welche Arbeitnehmerrechte einem zustehen. Dabei werden viele Themen praxisnah behandelt und direkt auf die jeweilige Branche bezogen, sodass das Gelernte unmittelbar im Arbeitsalltag angewendet werden kann.
Verzicht auf Frontalunterricht
Eine wundervolle Art um Wissen zu vermitteln, die bei der ITech BS14 hervorgehoben werden muss, ist, dass der Unterricht nicht frontal gestaltet wird. Die Lehrenden nehmen eher eine beratende Rolle ein und lehren nicht auf die herkömmliche Art, wie man es aus traditionellen Schulen kennt. Statt regulärer Unterrichtsstunden wird Input vermittelt, der dem Ansatz in der Uni ähnelt. Dies ermöglicht mir eine selbstständige und vertiefte Auseinandersetzung mit den Themen.
Natürlich gibt es verpflichtende Veranstaltungen, die sicherstellen, dass alle auf einem ähnlichen Wissensstand sind. Da in der Berufsschule jedoch ein unterschiedlich ausgeprägter Wissensstand herrscht, müssen die Schüler nicht zwingend an jedem Input teilnehmen. Diese Flexibilität gibt mir ausreichend Zeit, um am Lernfeld und am Projekt zu arbeiten.
Miteinander
Was mir an der Berufsschule am meisten Freude bereitet, sind die Mitschüler. Anders als in der regulären Schule, wo alle meist auf einem ähnlichen Wissensstand sind, kann der Altersunterschied bis zu 15 Jahre betragen, und das bringt eine enorme Vielfalt an Erfahrungen mit sich.
Einige meiner Mitschüler:innen haben bereits mehrere Jahre im Berufsleben gestanden und bringen wertvolle Praxiserfahrung mit. Andere haben zuvor studiert und verfügen über theoretisches Wissen aus der Hochschule. Wiederum gibt es auch jene, die direkt von der Schule kommen und gerade erst in die Arbeitswelt eintauchen. Durch diesen unterschiedlichen Kenntnisstand entsteht eine spannende Lernatmosphäre: Man profitiert nicht nur vom Unterricht, sondern auch voneinander. Die Gespräche in den Pausen, der Austausch über berufliche Hintergründe und die verschiedenen Blickwinkel auf die Themen bereichern das Lernen enorm. Diese Vielfalt macht die Berufsschule für mich besonders wertvoll.