Lift Off - eine Crew im Homeoffice
Mitte März spitzte sich die Corona-Pandemie immer weiter zu. In Deutschland und Europa zeigt sich, dass unerwartet einschneidende Maßnahmen umgesetzt werden müssen. Für uns als F7-Crew war klar, dass wir in bisheriger Konstellation in unserer Raumstation „Humboldtstraße“ nicht weiter arbeiten sollten. Seit Montag, den 16.03. arbeitet daher die komplette Besatzung von zuhause aus.
Glücklicherweise sind wir in der komfortablen Lage in einer Branche tätig sein, in der dies problemlos umsetzbar ist. Für viele Crew-Mitglieder war Homeoffice schon zuvor Teil des Arbeitsalltags. Der Schritt die Raumstation in Rettungskapseln vorübergehend zu evakuieren war somit kein Komplizierter: Unsere Infrastruktur ist für dieses Szenario ausgelegt. Alle Crew-Mitglieder haben einen Laptop und sind somit in der Lage von überall auf der Welt („and beyond“) remote zu arbeiten. Lediglich der ein oder andere Zweitmonitor musste aus der Basis gebeamt werden, als deutlich wurde, dass die COVID-19-Situation länger anhalten würde.
Kommunikation ist alles
Wir sind eine Space-Crew, ein soziales Team das es gewohnt ist in der Basisstation zusammen Lösungen zu erarbeiten und gemeinsam Abenteuer zu bestreiten. Viel unserer Kommunikation erfolgt auf informellem Wege; abseits der oft trägen, reglementierten und gering-dimensionalen Digital-Kanäle. Die Herausforderung ist es, soziale Komponenten in der Kommunikation aufrechtzuerhalten und Möglichkeiten zu schaffen trotz der so viel beschworenen „sozialen Distanz“ (was für ein irreleitender Begriff) informelle Wege offenzuhalten.
Aktuell ist unsere Lösung hierzu eine Kombination aus Videokonferenzen, Videocalls und Textchats. Kurznachrichten wie „Videocall in 10 Minuten?“, „Ruf mich kurz an, sobald es für dich passt.“ helfen hier die Balance zwischen “Stören für jede Kleinigkeit” und zu starkem Rückzug zu finden. Es hat sich bewährt auch bei scheinbar einfachen Fragen nicht nur zu texten, sondern zu sprechen – idealerweise mit Videobild. Dies ist vor allem eine angenehme Auflockerung. Hier ergibt sich die Möglichkeit, auch über arbeitsspezifische Themen hinaus kurz zu sprechen. Genau so wie man es sonst kurz in der Lounge, der Teeküche oder beim Mittagessen tut. Dies motiviert und verhindert, dass einem buchstäblich die Decke auf den Kopf fällt. In einem rein textbasierten Chat, passiert das eher nicht.
Tools & Techniken
Im Wesentlichen verwenden wir die Tools, die wir vorher schon im Einsatz hatten:
- Redmine ist unser Ticket-System, über das wir alle aufgabenbezogenen Prozesse abbilden. Insbesondere pflegen die verschiedenen Teams hier ihre Kanban-Boards (was teilweise eine Umstellung darstellte)
- Xwiki ist unser zentrales Dokumentationstool. Alle langfristig relevanten Unternehmens- und Projektinformationen finden sich dort.
- Mit Zoom halten wir alle Videokonferenzen mit unseren Kund*innen und Partner*innen ab. Darüber hinaus nutzen wir teilweise noch eine Telko-Line der Telekom.
- Intern ist Slack unser zentrales Kommunikationstool. Wir nutzen es in klassischer Form als Chat, inzwischen aber auch intensiv für Videokonferenzen zu den Daily Stand-Ups unserer Teams, kurzen Besprechungen unserem wöchentlichen Lean-Coffee sowie 1:1-Videokonfernzen.
- Einige unserer Entwickler nutzen darüber „Remote Pair-Programming“ um konkrete Probleme zu lösen und voneinander Neues zu lernen
- Auf unser internes Netzwerk greifen wir via VPN zu. Auf unsere internen Tools (z.B. Buchhaltung) und Datenbestände haben wir so gesicherten Zugriff.
- Unsere gesamte Entwicklungsstruktur läuft seit Jahren via GitLab. Hier haben sich somit keinerlei Unterschiede zum Arbeiten in der Basisstation „Humboldtstraße“ ergeben.
- Alle Telefonnummern sind auf Handy oder Festnetznummern umgeleitet, sodass wir wie gewohnt zu erreichen sind.
Persönliche Zwischenbilanz
Ich bin kein großer Freund vom Homeoffice. Die soziale Komponente, die nonverbale Kommunikation und das Zusammenarbeiten im Team vor Ort sind mir extrem wichtig. Zugleich muss ich nach der ersten Woche gestehen: Es funktioniert extrem gut! Viel, viel besser als ich es für möglich gehalten habe. Aus meiner Sicht gibt es dafür einen ganz entscheidenden Faktor: Wir arbeiten alle von zuhause aus. Ist hingegen nur ein Teil des Teams remote, entsteht schnell ein Ungleichgewicht. Deutlich wurde dies in der „Pre-COVID-19-Ära“ vor allem bei Meetings: Teilnehmer eines Meetings, die virtuell anwesend sind, wurden nur schwach wahrgenommen. Wenn alle per Videochat miteinander kommunizieren, ist das hingegen kein limitierendes Problem mehr. Fazit: Ich bin sehr positiv überrascht. Wir sind produktiv und kommunikativ! Wir müssen aber aufmerksamer aufeinander achten und insbesondere in der Kommunikation achtsam miteinander sein.
Wir sind für Sie da
Wir sind uneingeschränkt weiter für unsere Kund*innen und Partner*innen da. Insbesondere wenn es akute Themen im Kontext der COVID-19-Krise gibt. Kontaktieren Sie uns gerne!
Die Crew wünscht allen, dass sie diese schwierige und herausfordernde Zeit gut bewältigen und vor allem, dass Sie gesund bleiben!