
Recap: TYPO3camp Hamburg 2025
Frischer Wind an vertrauter Adresse: Auch 2025 versammelte sich die TYPO3-Community wieder für das #t3chh25 in den lichtdurchfluteten Räumen der BMK Hamburg, und wir von F7 waren selbstverständlich mittendrin.
Mit insgesamt zehn Kolleg:innen, geballter Neugier und jeder Menge Gesprächsfreude im Gepäck waren wir als Gold-Sponsor auf dem TYPO3camp Hamburg 2025 vertreten. Wir haben nicht nur an spannenden Sessions teilgenommen, sondern auch wieder unsere mittlerweile legendäre F7 Candy Bar aufgebaut – direkt zwischen Check-In und Kaffee.
Denn Wissen zu teilen ist schön, aber ein bisschen Zucker hilft manchmal bekanntlich auch beim Denken.
In diesem Beitrag teilen unsere Kolleg:innen ihre persönlichen Highlights, Sessions, Learnings und Eindrücke vom TYPO3camp Hamburg 2025 - kompakt, subjektiv und direkt von der Quelle.
Außerdem möchten wir die Gelegenheit nutzen, um Lukas zur bestandenen Zertifizierung als TYPO3 CMS Certified Editor (TCCE), Trish zur TYPO3 CMS Certified Developer (TCCD) und Jan zum TYPO3 CMS Certified Consultant (TCCC) zu gratulieren.
Damit steigt die Anzahl vorhandener Zertifikate weiter:
- 4x TCCE (Editor:innen)
- 2x TCCI (Integrator:innen)
- 3x TCCD (Developer)
- 2x TCCC (Berater:innen)
Wir sind stolz auf unser TYPO3-Know-how und freuen uns darauf, dieses Wissen weiterhin aktiv in Community und Projekten einzubringen.
Unsere Highlights
Simon, Product Owner Team Voyager
Die Session Walk the Board von Thomas Esders (Leuchtfeuer) war für mich als Product Owner auf jeden Fall ein Highlight, weil ich direkt etwas zum Ausprobieren mitnehmen konnte. Seit wir in meinem Team agil nach Scrum arbeiten, gehört das klassische Daily mit den drei Fragen zum Alltag. Ebenso sicher kommt mindestens einmal im Jahr in einer Retro die Frage auf: Wie bekommen wir unsere Dailys wieder effizienter hin? Zu oft rutschen wir in Status-Updates oder sogar in Rechtfertigungen ab – statt den Fokus auf echte Zusammenarbeit zu legen.
Walk the Board setzt genau hier an: Statt reihum zu berichten, geht das Team gemeinsam durch das Board – beginnend beim wichtigsten Ticket, das am nächsten am Release ist. Die zentrale Frage lautet: Was müssen wir tun, um hier weiterzukommen? > Das verschiebt den Fokus weg von individuellen Berichten hin zu echter Teamarbeit – und hilft, schneller Ergebnisse zu liefern, an denen man gemeinsam wachsen kann.
Ganz im Sinne agiler Arbeit würde ich sagen: Let’s give it a try!
Kevin, Backend Entwickler Team Sputnik
Das TYPO3camp Hamburg bot wie gewohnt eine gute Gelegenheit für fachlichen Austausch und Vernetzung. Besonders der offene Dialog über gemeinsame Herausforderungen und technische Entwicklungen lieferte Impulse, die weit über das Camp hinaus nachwirken.
Ein zentrales Thema wurde bereits in der Keynote von Jeffrey Alexander McGuire angesprochen: die digitale Souveränität Europas. Viele der von uns eingesetzten Dienste sind bereits europäisch – vom Hosting, das häufig in Hamburg erfolgt, über das Open-Source-CMS TYPO3 bis hin zu Tools wie Usercentrics und FriendlyCaptcha (beide aus dem Raum München). Um die Datenschutzkonformität zu gewährleisten, wird auch die Besuchsstatistik über selbst gehostete Matomo-Instanzen erhoben. Dennoch bestehen weiterhin Abhängigkeiten – etwa bei der Videoeinbindung mit YouTube, der Nutzung von Social Feeds oder bei kollaborativen Arbeitswerkzeugen aus den USA. Umso wichtiger ist ein stärkeres Angebot europäischer Alternativen – und die bewusste Entscheidung für eben diese. Warum dieses Thema uns alle betrifft, beleuchten wir (demnächst) ausführlicher in einem separaten Artikel.
Marc, Backend-Entwickler Team Voyager
Es fällt mir schwer, mich beim diesjährigen TYPO3camp Hamburg in Hamburg für ein Highlight zu entscheiden, denn es gab ganz viele tolle Momente!
Mit dem TYPO3 Education Committee haben wir in den letzten Monaten hart an der Umstellung der Prüfung auf die Version 13 gearbeitet. In Hamburg haben wir nun die neue Version gelauncht. Das war ein klein wenig aufregend!
Technologisch waren die Neuerungen an Fluid mit dem neuen Feature "Components" und die dazu gehaltenen Sessions von Simon Praetorius sehr interessant.
Die beiden Sessions, die ich angeboten habe – TYPO3 Sicherheit und TYPO3-Zertifizierungen – sind gut angekommen und ich freue mich über das positive Feedback.
Und natürlich habe ich wieder viele alte Bekannte aus der TYPO3-Community getroffen - und neue Kontakte geknüpft.
Aber gut - wenn ich mich entscheiden muss: Neben zwei weiteren Kolleg:innen hat unser Azubi Lukas auf dem Camp seine Zertifizierungsprüfung erfolgreich bestanden. Das hat mich dann schon ganz besonders gefreut!
Jan, Backend-Entwickler Team Apollo
Für mich als Backend-Entwickler war das Highlight in diesem Jahr der Talk von Christian „Lolli“ Kuhn über Refactoring am Beispiel des TYPO3-Cores. Christian arbeitet seit Jahren in den unterschiedlichsten Bereichen des Cores und überarbeitet den Kern des Systems. Dadurch beschert er der Community sowohl deutliche Performanceboosts als auch bessere Zugänglichkeit des Cores für neue Features und eigene Entwicklungen.
Kern des Vortrags war die Frage, ob es sinnvoller ist, existierenden Code zu überarbeiten oder wegzuschmeißen und neu zu schreiben. Dabei wurde deutlich, dass eine wohlgeplante und mit Tests abgesicherte Überarbeitung in der Regel die besseren Ergebnisse erzielt. Im Gegensatz dazu besteht bei komplett neuem Code immer die Gefahr, Regressionen zu erzeugen oder bestehende Features ungeplant zu unterschlagen.
Daneben konnte ich für unsere Frontend-Crew das Wissen mitnehmen, dass die neue Version von Fluid (der TYPO3 Template Engine) Components mitbringt und damit echtes Atomic Design ohne 3rd Party Extensions möglich wird. Und es gibt endlich typisierte Variablen.
Trish, Backend-Entwicklerin Team Voyager
Neben dem Wiedersehen alter Freund:innen und dem Kennenlernen Neuer, den fachlich und menschlich tiefgründigen Gesprächen und natürlich auch der unglaublich leckeren Verpflegung war das TYPO3camp Hamburg auch 2025 wieder ein sehr schönes Gesamtpaket. An dieser Stelle sei der Orga auch nochmal lieben Dank gesagt für euren Einsatz!
Mein persönliches Highlight als TYPO3 Backend-Entwicklerin war der Austausch zum Thema “Refactoring the TYPO3 Core”, in dem Lolli uns gedanklich auf die Reise mitnahm, wie man es angehen kann historisch gewachsene, massive Klassen tief im TYPO3-Core zu modernisieren und wie (und warum) man dem Drang widerstehen sollte, einfach alles wegschmeißen und neuzumachen. Wir haben die Vor- und Nachteile von Rewrite versus Refactoring erörtert; auch mit dem Blick darauf, was von der Zeit und Arbeit bleibt, wenn man aus Zeit- oder Vernunftsgründen nach Wochen, Monaten, oder Jahren, die Aufgabe vielleicht abbrechen muss.
Eine spannende Randerkenntnis war im Zuge dieser Session, dass Lolli seit Jahren eigentlich keine Features mehr frei für den TYPO3-Core entwickelt, weil er konstant mit dem Refactoring und Aufräumen uralter Konstrukte und historischen Monolithen beschäftigt ist. Aber auch, dass seine Arbeit als Grundlage vieler anderer dient, sich von den neuen Schnittstellen und Möglichkeiten inspirieren zu lassen.
Jane, Backend-Redakteurin Team Contentshop
Ich war dieses Jahr zum ersten Mal gemeinsam mit einer Kollegin auf dem TYPO3camp Hamburg, und ehrlich gesagt hatte ich ganz schön Respekt vor dem Fachjargon und der inhaltlichen Tiefe mancher Sessions. Gerade in Gesprächen mit erfahrenen Teilnehmer:innen fühlte ich mich anfangs eher wie eine stille Beobachterin. Umso überraschender war es, wie viel Wissen sich ganz nebenbei beim Kaffee am Frühstückstisch vermittelt: Zwischen Stulle und Small Talk erklärte mir Anja Leichsenring spontan und verständlich die Grundlagen von Fluid, inklusive visueller Hilfe anhand eines alten Schulposters an der Wand. Plötzlich war das Fragezeichen im Kopf verschwunden.
Mein Fazit: Das TYPO3camp Hamburg lebt vom Miteinander. Es geht nicht darum, möglichst viele Kontakte für irgendein Portal zu sammeln, sondern um echten Austausch. Wissen wird hier nicht gehortet, sondern geteilt – offen, direkt und auf Augenhöhe. Genau das ist Open Source.
Sina, Backend-Redakteurin Team Contentshop
Ich bin noch ziemlich neu in der TYPO3-Welt und beschäftige mich erst seit etwa zwei Monaten damit. Das Camp war also mein erstes Event und dementsprechend auch mein erster richtiger Einblick in die Community. Besonders spannend fand ich, endlich mal zu sehen, wie das System im Backend funktioniert und wie alles zusammenhängt. Und auch wenn ich fachlich noch nicht überall mitreden konnte, war es echt beeindruckend zu erleben, wie viel Begeisterung in der Community steckt. Die entspannte Atmosphäre (und das gute Essen!) haben auf jeden Fall dazu beigetragen, dass ich mich wohlgefühlt habe.
Claas, Geschäftsführung
Die Keynote von Jeffrey A. "jam" McGuire mit dem Titel "Macht, Datenschutz, Pragmatismus und Digital Sovereignty"; in einem spannenden Vortrag hat er die Abhängigkeit Europas von Big Tech Unternehmen aus den USA geschildert und die steigende Relevanz einer digitalen Souveränität Europas erörtert. Open Source Technologien spielen hierbei eine zentrale Rolle.
Joachim, Geschäftsführung
Ich habe auf dem TYPO3camp Hamburg an zwei spannenden Sessions teilgenommen, die mir beide wertvolle Impulse für die tägliche Arbeit gegeben haben. Besonders gut gefallen hat mir die Session „Daily – Walk the Board“, in der es darum ging, das klassische Daily-Format mit den drei Standardfragen hinter sich zu lassen. Stattdessen rückt das Team gemeinsam die tatsächliche Arbeit an den Tickets in den Fokus – beginnend mit dem wichtigsten Ticket, das kurz vor dem Release steht. Dieser Perspektivwechsel – weg von Einzelberichten, hin zur echten Teamarbeit – fand ich sehr inspirierend. Auch die Session „Besseres Remote-Setup“ wurde praxisnah und mit vielen Tipps behandelt (z.B. der Unterschied zwischen Home-Office und Remotearbeit, oder auch Kommunikationsregeln via z.B. Slack).
Darüber hinaus hatte ich auf dem Camp viele sehr gute Gespräche und einen offenen, kollegialen Austausch mit anderen Unternehmen. Besonders spannend war die Frage, wie andere Agenturen an neue Aufträge kommen. Ein Unternehmen berichtete, dass es ausschließlich über die eigene Website konstant gut ausgelastet ist – das hat mich beeindruckt. In weiteren Gesprächen ging es um Themen wie Mitarbeitergewinnung und Wachstum: Ein Beispiel war ein Unternehmen, das in nur vier Jahren von 9 auf 50 Mitarbeitende gewachsen ist. Auch der Austausch mit Mitbewerber:innen über das eigene Produktportfolio war spannend – etwa darüber, wie sie TYPO3, WordPress und Magento parallel anbieten und ihre Teams entsprechend organisieren (z. B. getrennte TYPO3- und WordPress-Teams).
Alles in allem war das TYPO3 Camp Hamburg für mich eine gelungene Mischung aus praxisnahen Sessions und wertvollem Networking – ich nehme viele Impulse mit zurück in den Arbeitsalltag.
Fazit
Zum Schluss ein herzliches Dankeschön: an die BMK Hamburg für die großartige Location, an Volker, Matthias, Wolfgang, Anja und das gesamte t3chh-Team für die reibungslose Organisation des TYPO3camp Hamburg – und natürlich an alle Teilnehmer:innen für inspirierende Sessions, spannende Gespräche und ihren ungebremsten Appetit auf unsere Candy Bar.