
Content First - die Inhalte zählen!
Content First ist eine Methode, bei der der Schwerpunkt in erster Linie auf der Erstellung hochwertiger Inhalte liegt, bevor das Design oder gar die Technologie entwickelt wird.
Bei der Gestaltung neuer Websites wird der Technologie anfangs oft eine viel zu hohe Priorität eingeräumt, insbesondere im traditionellen Projektmanagement. Die Technologie sollte jedoch das Werkzeug für die Bereitstellung der Inhalte sein - und nicht eine Zwangsjacke, die den Inhalt formt. Um eine noch konkretere Metapher zu verwenden:
Es ist gut zu wissen, welche Bücher (Inhalte) man zeigen möchte, bevor man ein Bücherregal (CMS/Website) baut, um die Bücher zu präsentieren und zugänglich zu machen.
Der Content First-Prozess
Bei einfachen Websites genügt es i.d.R. auszudefinieren, welche Art von Inhalten dargestellt werden sollen; dies sollte anhand 5-10 echter Beispiele erfolgen. Konkrete Beispiele wären z.B. 5-10 komplette Artikel (Magazin-Websites) oder Produkte (Webshop) mit allen entscheidenden Metadaten wie Kategorisierungen, Tags, Autor, Veröffentlichungsdatum usw.
Bei komplexeren Systemen mit vielschichtigeren Content-Formaten und umfangreichen Strukturen empfiehlt es sich, noch systematischer an die Sache heranzugehen und den Prozess in drei Phasen aufzuteilen:
Content Strategie
Die Content-Strategie ist bei komplexeren Websites essenzieller Baustein der Konzeption. Es erfolgt eine Zielgruppenanalyse, die Festlegung von Themen und Tonalität und es wird festgelegt, welche Inhalte für den Content-First-Approach erstellt werden müssen.
Content Modell
Mit dem Content-Modell wird abstrakt definiert, welche Arten von Inhaltsformaten vorgesehen sind, wie diese in Beziehung zueinander stehen und ggf. auch aus welchen Inhaltselementen diese aufgebaut werden.
Content Erstellung
In den beiden vorherigen Phasen wurden die Inhalte noch abstrakt betrachtet. In der Content-Erstellung geht es jetzt konkret um die Erstellung von tatsächlichen Inhalten gemäß des definierten Content-Modells.
Bewertung: Nachweis des Konzepts
Dieses Vorgehen ermöglicht es uns, mögliche Defizite frühzeitig zu erkennen und neue Anforderungen zu identifizieren. Sowohl die Content-Strategie als auch das Content-Modell können so in einem agilen Prozess und mit vertretbarem Aufwand angepasst werden. Die Content-Erstellung dient somit als „Proof of Concept“ für das Content-Modell und bildet eine solide und verlässliche Basis für die weiteren Schritte der Website-Gestaltung. Dabei werden sowohl UX-Aspekte (Aufbau der Informationsarchitektur, Sitemap, Navigation und Benutzerführung) als auch UI-Entscheidungen und die Anforderungen an das CMS zur Organisation der Inhalte berücksichtigt.
Persönliches Fazit
Unser Team hat mit diesem Ansatz in der Konzeptionsphase gute Erfahrungen gemacht. Indem wir uns frühzeitig auf den eigentlichen Inhalt und die Struktur konzentrieren, vermeiden wir spätere Anpassungen. Auch Aspekte wie Barrierefreiheit, responsive Darstellung und SEO können mit diesem Ansatz frühzeitig berücksichtigt werden, was zu einer hervorragenden Website-Performance für unsere Kund:innen führt.
- Erst den Inhalt erstellen.
- Inhalte gegen Zielsetzung prüfen
- Basierend auf Inhalten die Struktur, Nutzerfürhung, Design und die Technik umsetzen